Affären
Meist ist es kein Wunsch nach einer Beziehung – nur bis kurz davor.
Wie bei Don Juan. Er hatte viele… Die schnelle neue Eroberung vermeidet echte Nähe. So fühlt er sich weniger verletzlich. Er vermeidet die Momente der Beziehung, wo der schöne Schein von der Realität abgelöst wird. Wo die eigene Phantasie und die Projektion von eigenen Wünschen ausgedient hat und der andere Mensch erlebbar wird.
Gründe für Affären und Untreue dem Partner, der Partnerin gegenüber:
Selbstwert aufbessern
Sich als attraktiv erleben
Die erotische Spannung des Fremden genießen
Unerfülltes kompensieren
Neugier befriedigen
sich rächen
Über Eifersucht wieder das Interesse des Partners wecken
Seltener: Testen, ob es noch etwas besseres gibt
Wenn man/ frau sich betrogen fühlt.
Viele Menschen empfinden in dieser Situation das enttäuschte Vertrauen als viel schlimmer, als den sexuellen Außenkontakt ihres Partners, ihrer Partnerin.
Sie quälen sich mit Fragen, warum … ?. Das erweist sich leider als völlig unproduktiv. Die Hoffnung, wenn ich alles genau weiß, werde ich es verstehen, wird enttäuscht. Details machen es nicht besser. Sie tun nur weh.
Rückschlüssen auf sich selbst, wie: meine Attraktivität, meine Figur, meine sexuelle Aufgeschlossenheit, … sind ebenso eine Sackgasse.
Der Mensch, der einen Seitensprung des treu geglaubten Partners entdeckt, erlebt meist eine emotionale Katastrophe: Der Mensch, den ich so nah an mich herangelassen habe, der mir vielleicht versprochen hat, in guten und schlechten Zeit zu mir zu halten – der beschert mir jetzt eine so schlimme Verletzung. Das Vertrauen ist total erschüttert. Es fühlt sich an, als wäre alles plötzlich nicht mehr echt und wahr und auch alles was bisher war, war eine Täuschung. Das Bild von sich als Paar, von der Familie, von der eigenen Person ist beschädigt. Geplatzt wie eine Seifenblase. Zurück bleibt Wut, Ohnmacht, Scham.
Manchmal ist eine Affäre ein Warnschuss, an dem das Paar aufmerksam wird, spürt was es nicht verlieren möchte und sich der Beziehung wieder stärker zuwendet.
Es ist möglich das Gute zu bewahren und an der Krise zu wachsen. Als Mensch und als Paar.