Da musst Du durch.…mit dem Schmerz der Partnerschaft zum eigenen Glück

Las­sen Sie uns ein Modell zu Hilfe neh­men: Die Grund­an­nahme ist, dass sich im Laufe der Ent­wick­lung eines Men­schen „emo­tio­nale Schich­ten“ um den „Wesens­kern“ der Psy­che legen. Wie eine Zwie­bel, deren Kern die Quelle unse­rer Lebens­freude dar­stellt, um die sich wei­tere Schich­ten legen.

Um die­sen fröh­li­chen, leben­di­gen Kern herum bil­det sich im Laufe der Ent­wick­lung auf­grund erfah­re­ner und nicht ver­ar­bei­te­ter Ver­let­zun­gen eine Schicht des Schmer­zes und der Trauer. Jeder Mensch wird frü­her oder spä­ter in die­sen Bedürf­nis­sen frus­triert, das heißt, er wird schon rela­tiv früh im Leben auch damit kon­fron­tiert, dass Bedürf­nisse nicht immer oder zumin­dest nicht immer recht­zei­tig voll und ganz gestillt werden.

Da diese Mangel-Gefühle häu­fig als uner­träg­lich emp­fun­den wer­den, bil­det sich eine wei­tere Schicht der abweh­ren­den Gefühle wie Ärger, Aggres­sion, Wut und Trotz.
Hier­für bekommt das Kind nicht was es braucht, son­dern wird mit Lie­bes­ent­zug bestraft, so dass eine wei­tere Schicht der Anpas­sung gebil­det wird. Das Kind zeigt also erwünschte Ver­hal­tens­wei­sen, unab­hän­gig von der tat­säch­li­chen Gefühls­lage. Es bekommt die Zuwen­dung zum Preis der eig­nen Verleugnung.

Der Mensch kann sich durch diese Schich­ten zurück arbei­ten, um wie­der Zugang zu fin­den zu sei­nem leben­di­gen Kern, dabei muss er sich not­ge­drun­gen den Schmer­zen und Ver­let­zun­gen stel­len, die er ein­mal erlit­ten und in Folge abge­wehrt und ver­drängt hat.

Das Leben bie­tet Anlässe, diese Emp­fin­dun­gen und Schich­ten wie­der zu erle­ben:
auf jeden Fall die Part­ner­schaft, aber auch Kin­der, andere Kon­flikte, Krankheiten,…

So kann das große Leid in Bezie­hungs­kri­sen mit uner­träg­lich erschei­nen­den Gefüh­len der Ohn­macht kon­fron­tie­ren, obwohl gute Jahre uns in der Illu­sion es ver­läss­li­chen Glücks bestärkt haben. Die Chance ist eine sol­che Erschüt­te­rung zu inte­grie­ren, d. h. sich der damit ver­bun­de­nen Gefühle bewusst zu sein anstatt sie wie­der zu ver­drän­gen. Das ist ein Impuls den Weg zurück zum Kern der Lebens­freude auf sich zu neh­men. Es klingt zynisch und doch ist es wahr: Bezie­hungs­leid ist der Schlüs­sel zu Ihrem Glück.