Heimliche Lieben

Heim­li­che Lie­ben sind wie nächt­li­che Flüge von Flug­zeu­gen von A nach B. Wir sehen sie nicht, wir hören sie nicht, wir wis­sen nichts davon.
Es sei denn, wir sit­zen selbst drin — oder es geschieht ein Unfall.

Die­ses Bild bie­tet uns der Psy­cho­the­ra­peut, Lehr­ana­ly­ti­ker und Schrift­stel­ler Wolf­gang Schmid­bauer an.

Heim­li­che Lie­ben gibt es viel öfter als wir den­ken. Für man­che Paare ist es der leich­tere Weg, sich nicht der Umwelt zu stel­len. Vie­les bleibt in der heim­li­chen Liebe exklu­si­ver, span­nen­der, weni­ger belas­tet mit Alltäglichem.

Der häu­figste Grund für heim­li­che Liebe ist wohl, wenn einer der Part­ner oder beide Part­ner ander­wei­tig gebun­den sind.
Manch­mal sind sie Teil offe­ner Bezie­hun­gen, die sexu­elle Kon­takte mit Außen­part­nern grund­sätz­lich erlau­ben.
Öfter sind sie klas­si­sche Sei­ten­sprünge oder
zum Teil lang­le­bige heim­li­che Neben­be­zie­hun­gen. Bei denen die heim­li­che Liebe mit der offi­zi­el­len Bezie­hung kom­bi­niert wird. Zuhause Sicher­heit, Gebor­gen­heit und gemein­same Ver­bind­lich­kei­ten, in der Außen­be­zie­hung die Vor­züge der heim­li­chen Liebe.